Soziale Kompetenz 4.0. Und was steckt dahinter?

Soziale Kompetenz ist in, soziale Kompetenzen sind notwendig, soziale Kompetenzen werden gefordert. Aber warum dann gleich 4.0?

Projekte scheitern – und werden dies in Zukunft noch öfter tun, wenn den handelnden Personen der Kontext von Industrie 4.0, neuen enthierarchisierten Organisationsformen und Wertewandel nicht bewusst ist.

Unter Sozialer Kompetenz 4.0 verstehen wir Fähigkeiten, die ein abgestimmtes und koordiniertes Miteinander unter neuen, aktuellen Kontextbedingungen ermöglichen, eine effektive Zielerreichung im Rahmen einer Projektarbeit. Soziale Kompetenz 4.0 unterscheidet sich von fachlich-technischer Kompetenz einerseits sowie methodischer andererseits und beinhaltetet u.a. folgende Aspekte: Kommunikation, Leadership, Konfliktmanagement, Wahrnehmung, Feedback-Kultur, Motivation, Diversität, Ethik und Selbstmanagement sowie auch der Umgang mit Emotionen (siehe dazu die gelisteten Themen in der Kompetenz-Baseline ICB 4.0 der internationalen Projektmanagement Vereinigung IPMA). Auf Basis von vier Thesen soll hier die Bedeutung Sozialer Kompetenz im PM illustriert werden.

1. Eine „shared Vision“ ist Basis und Motor für Zielerreichung

Klare nachvollziehbare Zielformulierungen ziehen magisch an, sind mächtige Attraktoren.

Motivierte, engagierte und fachlich kompetente Projektteammitglieder brauchen weder detaillierte Arbeitsanweisungen noch zwängliche Kontrollen.

Ein klares Verständnis des erwünschten Soll-Zustand schafft Orientierung für das eigene Tun und erzeugt Sinnstiftung.  Wenn die einzelnen Projektteammitglieder wissen, was erreicht werden und noch dazu welchen Nutzen das konkrete Projekt bringen soll, wird sehr viel Orientierung geschaffen.

2. Selbst definierte Werte schaffen eine leistungsfähige Projektkultur

Werte und Haltungen sind nicht out. Sehr wohl aber überholte und aufoktroyierte Vorstellungen von richtig und falsch. Was passend und zieldienlich ist definiert und bestimmt das Team weitgehend autonom. Mit der Vereinbarung von Spielregeln – nicht für immer, nicht für das gesamte Unternehmen und nicht für die ganze Welt, aber doch für das Team – wird eine effektive leistungsstarke Projektkultur geschaffen, für die Dauer der temporären Organisation Projekt bis zur Zielerreichung. Hier sollen Erfahrungen aus früheren Projekten aber auch aktuelle Erwartungen vor allem im Kontext von virtuellen Teams und neuen e-basierten Arbeitsformen abgestimmt, diskutiert und verdichtet werden. Diese „Spielregeln“ stellen dann die Basis und Legitimation für das gemeinsame Zusammenleben dar und wirken im Projekt quasi als politisch verabschiedete Verfassung auf Zeit.

3. Nur echte Teamarbeit schafft High Performance

Projektarbeit ist Teamarbeit. Verteilte Räume, virtuelle Team, neue Medien erschweren die sozialen Mechanismen für Vertrauensbildung und Teamentwicklung. Effektive Teams brauchen Freiraum zur Entfaltung und zum Agieren. Empowerment bedeutet hier Rahmenbedingungen für Teamentwicklung schaffen: zeitlich, organisatorisch, finanziell. Nur performante Teams schaffen Lösungen für außergewöhnliche riskante neuartige Herausforderungen, sprich Projekte. Und dass weil sie auf einander vertrauen, sich wechselseitig schätzen, stärken und nutzen. Ebenso wie erfolgreiche Fußballteams.

4. Führen ist wichtiger denn je, aber anders

Ein neues adäquates Verständnis von Führung ist gefragt. Nicht die Dominanten, Lauten, Besserwisser sind gefragt. Führung in hochkomplexen Projekten bedeutet vielmehr Katalysator, Mediator, Coach, Reflektor und Enabler zu sein. Nicht schwächer sondern bescheidener, nicht weniger sondern dosierter, nicht unbedeutender sondern einfühlsamer.

Führung im Kontext von Sozialer Kompetenz 4.0 in Projekten heißt nicht, die beste Fachexpertise zu haben, bedeutet auch nicht, alle Entscheidungen alleine treffen zu müssen. Vielmehr geht es darum, sich als Projektleitung nicht zu wichtig zu nehmen, zurückstecken zu können und auch andere zur Geltung kommen zu lassen. Es bedeutet auch, für Ausgleich zu sorgen, ruhigeren Teammitgliedern Gehör zu verschaffen und nicht mit formaler Macht „regieren“ zu wollen, sondern auf Basis von gemeinsam getragenen Werten (Spielregeln) zu agieren.

Wenn nun Ihr Interesse geweckt ist und Sie mehr über Soziale Kompetenz 4.0 erfahren wollen, dann

Diskutieren Sie mit uns am 26.01.2017 im Rahmen des Workshops:

Soziale Kompetenz 4.0 -Was Sie immer schon über Soziale Kompetenz wissen
wollten & was Sie sich unbedingt aneignen sollten

enable2change: Soziale-Kompetenz 4.0

 

Weiters empfehlen wir den Projekt-Roman mit Fachinhalten:

Ch. Majer / B. Schaden / L. Stabauer 2014:

Entfachen Sie das Teamfeuer, Soziale Kompetenz – DER Erfolgsfaktor im Projektmanagement

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