Wifi Trainer-Slam 2019

Spannend war’s. Der zweite Trainer-Slam im Rahmen des
diesjährigen Wifi-Trainerkongresses. Thema: „Lernräume der Zukunft“

Wifi- Trainerkongress 2019

Christian G. Majer eröffnete als einer der sechs Finalisten den Trainer-Slam 2019. „LDF“ – Lernen durch Fragenstellen …

Schönen Nachmittag, Hallo. Ich freue mich, dass ich heute den 2. Trainer-Slam eröffnen darf. Mein Thema: LDF Lernen durch Fragen: Eine neue Technik, die durch radikale Frageorientierung geprägt ist. Jetzt werden Sie vielleicht sagen als erfahrene Trainerinnen und Trainer: Na das ist ja nix Neues. Das haben wir doch schon immer so gemacht: Fragen beantworten. Meine Methode, die ich Ihnen hier gleich demonstrieren möchte, ist die Radikalisierung dieser Idee: Kein Push, but Pull. Die Teilnehmer*innen sollen sich abholen/nehmen was sie brauchen, wie sie es brauchen und in welcher Dosierung. Wir wissen ja alle wie komplex Kommunikation ist: Information-Mitteilung-Verstehen (oder nix verstehen). Lernen und Wissensaufbau erst recht. Wir reden alle ja sehr viel von Digitalisierung. Diese Methode – LDF –  ist ein Retro-Modell: quasi ein Analog-Google.

Ich gebe Ihnen jetzt ein konkretes Beispiel: Ich war letztens eingeladen in der Schule von mein lieben Sohn Michi (8 Jahre) zum Thema: Berufe der Eltern vorstellen. Hab‘ ich mir gedacht, dass mache ich doch gerne. Andere Eltern haben sich da auch eingebracht: Arzt, Rechtsanwältin, Installateur, IT-Programmierer … Bitte setzen Sie nun Ihre VR-Brillen auf und folgen Sie mir in den virtuellen Raum. Schauen Sie sich Live an, wie das gelaufen ist: Switch!!!

Guten Morgen, ich bin der Papa vom Michi. Danke für die Einladung. Ich möchte euch gerne von meinem Beruf erzählen und was ich da so mache. Also ich bin Berater, Coach, Trainer. Dazu gleich eine Spielregel: Ihr könnt mich jederzeit unterbrechen, mir Fragen stellen, wenn ihr was wissen wollt. Okay. Also ich bin Trainer, das ist sowas ähnliches wie ein Fußball-Trainer …

  • Cool. Welche Mannschaft trainierst du? Rapid?

Nein. Ich trainiere Menschen oder Unternehmen, Firmen, Abteilungen. Aber es hat Ähnlichkeit mit einem Fußballtrainer. Was macht denn eigentlich ein Fußballtrainer? Was meint ihr? Was hat der/die für Aufgaben?

  • Auf den Schiedsrichter schimpfen …
  • Draufschauen, dass Rapid gewinnt …
  • Nein, die Austria …
  • Dass viele Tore geschossen werden …

Okay. Das mache ich auch. Im übertragenen Sinne. Ich unterstütze Firmen, dass sie Ihre Ziele erreichen und erfolgreicher werden, viele Tore schießen. Vor allem, dass sie einen guten Team-Spirit entwickeln. …

  • Das kenn ich. Mein Papa trinkt im Sommer auch gerne einen weißen Spirit
  • Und meine Mama Aporo-Spirit.

Du meinst, einen weißen Spritzer. Hmm. Ja. Das hat schon eine Ähnlichkeit: eine gute Mischung aus Weißwein und Soda. Was denkt ihr? Was macht eine gute Fußball Mannschaft aus?

  • Das ist ganz einfach: Man muss nur die Besten der Welt in ein Team geben: Ronaldo, Messi, Neymar, Mapbè, Modric … und fertig.

Hmm. Ob das wohl funktioniert? Ein gutes Team ist doch nicht bloß eine Ansammlung von super-guten Spielern. Die müssen sich ja auch gut verstehen, einander vertrauen und aufeinander eingespielt sein. Müssen ein Wir-Gefühl entwickeln. Wisst ihr was ich damit meine?

  • Und was ist deine Lieblingsmannschaft?

Ich habe keine. Eigentlich mag ich Fußball gar nicht so gerne.

  • Und wieso redest du dann soviel über Fußball?

Das mit dem Fußballtrainer war ja nur eine Metapher, um euch meinen Job zu erklären. Wir können auch was anderes nehmen. Sagen wir ein Bergführer.

Der begleitet Bergsteiger auf ihrem Weg zum Gipfel und achtet darauf, dass sie nicht abstürzen. Könnt ihr euch das vorstellen? Ich begleite Führungskräfte, Manager, Projektleiter, damit sie ihre Ziele besser erreichen können. Quasi den Gipfel. Wisst ihr was ich meine?

  • Nein, aber ich möchte auch mal so eine Tapher trinken.

Hmm. Du meinst Metapher. Das ist ein Sinnbild, ein Vergleich. Das kann man nicht trinken. Egal. Was meint ihr sind die kritischen Erfolgsfaktoren für das Erklimmen eines Berggipfels? Was sollte man unbedingt in seinen Rucksack einpacken.

  • Kondition.
  • Wasser
  • Und genug Taphern zum Essen

<Ring-Ring-Ring …>

Liebe Kinder, wie schnell doch die Zeit verfliegt. Schade. Ich hätte gerne noch länger mit euch diskutiert und … naja bis zum nächsten Mal.


Liebe Trainer*innen und Coaches, Führungskräfte und alle die für Weiterentwicklung oder Ausbildung von (jungen) Menschen verantwortlich sind, so einfach und lustvoll kann Lernen eben sein. Interessensgesteuerte Kommunikation mittels Fragen-Stellen und Fragen-Zulassen. So einfach ist das. Man muss bloß einen angstfreien Raum aufspannen und Lernen passiert wie von selbst … 😉